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Gera

Gera – Mehr als eine Sportstadt

 

995 erstmals urkundlich erwähnt, ist Gera heute die drittgrößte Stadt im Freistaat Thüringen. Das Oberzentrum Ostthüringens liegt in einer reizvollen Hügellandschaft am Ufer der Weißen Elster. Mit dem Geraer Stadtwald im Westen des Stadtgebietes hat Gera die größte zusammenhängende Waldfläche aller Thüringer Städte. Die einstige Haupt- und Residenzstadt des Fürstentums Reuß feierte 2014 ihr 777-jähriges Jubiläum der Ersterwähnung als Stadt.

Gera macht sich nicht nur als ein Mekka für Fans des Malers und Grafikers Otto Dix (1891 – 1969) einen Namen, sondern ist auch ein prima Ort zum Leben. Dabei besticht Gera durch jungen Charme. Es hat einen guten Ruf als Kunst- und Kulturstadt, als grüne und als Stadt des Sports, als Architektur- und als umweltfreundliche Stadt, als optimaler Wirtschaftsstandort wie als Stadt der Zukunft. Immerhin zeichnet sich Gera – attestiert vom Bundesfamilienministerium – als „kinderfreundlichste Stadt Deutschlands“ aus und erhielt das Zertifikat „Familienfreundliche Kommune“. Seit 2017 trägt Gera zudem den Namenszusatz Hochschulstadt.

 

Weit über seine Grenzen hinaus bekannt wurde Gera bereits im 16. Jahrhundert durch das Tuchmacherhandwerk. Heute sorgen Unternehmen der Optik und Präzisionsmechanik, des Maschinenbaus, der Umwelttechnologie sowie der Fahrzeug- und Zulieferindustrie für einen zukunftsfähigen Branchenmix. Investoren schätzen nicht nur das hohe Potenzial an gut ausgebildeten Fachkräften und Ingenieuren. Auch die verkehrsgünstige Lage nahe des Kreuzes der Autobahnen A 4 und A 9 sowie die Anbindung an den Flugplatz Gera-Leumnitz zeichnen die Stadt aus.

 

Die Wurzeln der Sportstadt Gera gehen bis in das vorige Jahrhundert zurück. Dort wurde 1893 der Arbeiter- und Turnerbund gegründet. Mit Gera verbinden sich Namen wie die Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler und die Radsportler Olaf Ludwig, Robert Förstemann und John Degenkolb. Inzwischen mischen auch die Rollschnellläufer und Triathleten in der Welt ganz vorn mit. Sportler wie Sabine Berg oder Robin Schneider werden für ihre Leistungen regelmäßig geehrt. Selbst als Zuschauer kommen die Geraer und ihre Gäste auf die Kosten. Als Ausrichter großer nationaler und internationaler Sportveranstaltungen hat sich die Stadt mit ihren Sportvereinen längst einen Namen gemacht. Nicht zuletzt bieten zahlreiche Sportstätten, wie das Hofwiesenbad oder die Panndorfhalle verschiedenste Möglichkeiten, selbst Sport zu treiben. Gera hat sich auch als Mekka für Radler etabliert. Die Kommune selbst verfügt über ein Netz von rund 95 Kilometern ausgebauter Radwege sowie noch einmal so viele Kilometer an Wegen und Straßen, die auch für Radfahrer geeignet sind. Direkten Anschluss hat die Stadt an den 250 Kilometer langen Elsterradweg, der vom tschechischen As bis nach Halle / Saale führt, und der Radweg „Thüringer Städtekette“ von Eisenach nach Altenburg führt direkt durch Gera.

 

Gera ist eine Stadt mit Flair, mit viel Sehenswertem. Bei einem Bummel lassen sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten entdecken. Auf dem Markt zieht die Stadtapotheke mit reich verziertem Erker die bewundernden Blicke ebenso auf sich wie das Renaissance-Rathaus mit prächtigem Hauptportal. Vom 57 Meter hohen, achteckigen Rathausturm bietet sich ein herrlicher Blick über die Stadt. Dabei lassen sich mehrere Kirchenbauten aus verschiedenen Jahrhunderten entdecken, darunter die Salvatorkirche mit ihrer deutschlandweit einmaligen Inneneinrichtung im Jugendstil. Nicht zu vergessen die liebevoll restaurierten, über 100 imposanten, vielfach um 1900 erbauten Stadtvillen. Dazu gehören Bauwerke von so renommierten Architekten wie Henry van de Velde (1863 – 1957) wie das Haus Schulenburg und seinem Meisterschüler Thilo Schoder (1888 – 1979). Der eine war einer der Wegbereiter des Weimarer Bauhauses, der andere nach 1919 einer der wichtigsten Vertreter des Neuen Bauens in Thüringen.

 

Gera ist eine Kunst- und Kulturstadt. Als Geburtsstadt von Otto Dix – einer der berühmtesten Künstler des 20. Jahrhunderts – wuchert sie gezielt mit dessen internationalem Renommee. Die städtische Kunstsammlung bewahrt in Orangerie und Dix-Geburtshaus rund 450 Werke des Meisters der Neuen Sachlichkeit und des Expressionismus – einen der größten Dix-Bestände in öffentlicher Hand. Auf der historisch gewachsenen Kulturachse zwischen Otto-Dix-Haus, barocker Orangerie, Jugendstiltheater sowie dem Kunst- und Kulturareal Osterstein findet sich auch die ehemalige Landeszentralbank, ein Bau des britischen Stararchitekten David Chipperfield. Sie ist nun Sitz der SRH Fachhochschule. Mit interessanten Ausstellungen warten auch die anderen städtischen Museen auf – samt Botanischem Garten und historischen Höhlern, einem ab dem 16. / 17. Jahrhundert unter der Altstadt angelegten Labyrinth, das auch der Höhler Biennale Raum bietet.

 

Geras kulturelle Vielfalt widerspiegeln zudem unter anderem Thüringens einziges Fünf-Sparten-Theater und die an verschiedenen Orten etablierte Kunstszene, Kabarett und Kleinkunstbühnen, Orchester sowie internationale Festivals. Zudem hat sich Gera als Medienstandort einen Namen gemacht, unter anderem wurde dort 1979 der „Goldene Spatz“ geboren. Das gleichnamige Deutsche Kinder-Medien-Festival findet heute jährlich im Frühjahr in Gera und Erfurt statt.

 

Die „grüne Lunge“ Geras atmet nur wenige Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt – etwa im direkt am Ufer der Weißen Elster gelegenen, 300.000 Quadratmeter großen Hofwiesenpark. Er lädt nicht nur zum Bummeln und Picknicken ein. Kinder können dort klettern und schaukeln, auch Jogger und Minigolfer sowie Boule-Spieler haben das Areal für sich entdeckt. Und alljährlich ziehen beispielsweise das Hofwiesenparkfest Ende April und das City-Sommer-Kino tausende Geraer und ihre Gäste an. Nur wenige Schritte entfernt lockt das Hofwiesenbad mit Sport- und Freizeitbad sowie Wellnessbereich. Etwas beschaulicher geht es im Küchengarten zu. Die wiedererstandene barocke Anlage liegt zwischen barocker Orangerie und Jugendstiltheater. Jenseits des Elster-Ufers erstreckt sich der Stadtwald mit seiner geschützten Pflanzen- und Tierwelt. Dort werden Wanderungen oder botanische Exkursionen zur Entdeckungsreise, fühlt sich Gera wie Urlaub an. Im zum Stadtwald gehörenden Martinsgrund hat der Tierpark sein Domizil. Der weitläufige Waldzoo, der 2012 sein 50-jähriges Bestehen feierte, ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Schließlich haben dort nicht nur rund 80 Arten mit insgesamt 500 Tieren ihr Zuhause. Auch die Parkeisenbahn, die 2015 ihr 40-jähriges Gründungsjubiläum beging, lockt Gäste aus nah und fern an. Ein Höhepunkt dabei ist das Tierpark- und Dahlienfest.

 

Mitten im Zentrum Geras befindet sich die größte Veranstaltungshalle Ostthüringens – das Kultur- und Kongresszentrum, von den Geraern kurz KuK genannt. Sandstein, bronzefarbenes Aluminium und Glas dominieren sein äußeres Erscheinungsbild und geben dem Haus seinen unverwechselbaren Stil. Ein großer Saal, weiträumige, künstlerisch gestaltete Foyers sowie mehrere Konferenzräume, dazu moderne technische Ausstattung und eine leistungsfähige hauseigene Gastronomie bieten hervorragende Möglichkeiten für Kongresse, Tagungen, Seminare und Ausstellungen, und für kurze Wege sorgt ein Parkhaus gleich nebenan.

Sehenswertes

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Orangerie

Die Orangerie als halbkreisförmige barocke Zweiflügelanlage im Geraer Küchengarten wurde zwischen 1729 und 1732 im Auftrag des Fürsten Heinrich XVIII. Reuß j. L. nach Plänen des fürstlich-sächsischen Landesbaumeisters Gottfried Heinrich Krohne erbaut.

Der repräsentative Mittelbau mit Festsaal entstand 1748/49. Bereits zwischen 1878 und 1919 wurde die Orangerie dem Geraer Kunstverein für Ausstellungen zur Verfügung gestellt. Heute gehört sie als Präsentationshalle für Bestands- und Wechselausstellungen zusammen mit dem Otto-Dix-Haus zur Kunstsammlung Gera.

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Hofwiesenpark​

Der Hofwiesenpark ist die größte Parkanlage der Otto-Dix-Stadt Gera und bietet Grünflächen, ein interessantes Geländeprofil und viele Freizeitmöglichkeiten. Er liegt inmitten des Kulturareals Untermhaus in unmittelbare Nähe zum Stadtzentrum. Die zauberhafte Idylle dieser grünen Oase am Fluss ist zu jeder Jahreszeit Anziehungspunkt für die Geraer und Gäste aus nah und fern.

Der Park bietet jede Menge Möglichkeiten der sportlichen Betätigung. Im Areal befinden sich das „Stadion der Freundschaft“, das Hofwiesenbad, das Turnsportzentrum, eine Rollhockey-Anlage sowie eine Rollschnelllaufbahn und ein Skater-Fun-Parcour. Zudem stehen den Besuchern ein Beach-Volleyballfeld und Tischtennisplatten zur Verfügung. Wer möchte, kann auf einer schattigen Sandfläche am Stadion bei einem Boule-Spiel französisches Lebensgefühl genießen oder am Karibiko Minigolf spielen

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